Dieser Artikel stellt eine Auswahl der besten Bücher über den Expressionismus vor.
1. Expressionismus (Norbert Wolf)
Spitze Winkel, seltsame Formen, grelle Farben und verzerrte Perspektiven sind typische Merkmale des Expressionismus, jener Bewegung des 20. Jahrhunderts, die Emotionen höher schätzte als Objektivität. Der ästhetische Ansatz der vor allem in Deutschland und Österreich wirkenden Künstler erregte auch international großes Aufsehen und gilt heute als eine der einflussreichsten Paradigmenverschiebungen der gesamten Kunstgeschichte.
Die führenden Gruppen Die Brücke und Der Blaue Reiter und maßgebliche Künstler wie Wassily Kandinsky, Egon Schiele und Emil Nolde lehnten den Impressionismus als eine Kunstform ab, in der „der Mensch zu einer Grammofonplatte der Außenwelt degradiert sei“. Stattdessen wollten sie das rohe, unter der glatten Oberfläche brodelnde, wahrhaftige Leben darstellen. Ihre Bilder sind voller emotionaler Kraft, die vor allem durch intensive nicht naturalistische Farbtöne, einen losen Pinselstrich und einen dicken Farbauftrag übermittelt wird.
Diese Einführung stellt die wichtigsten Vertreter des Expressionismus vor, erklärt ihre Stilmittel und Einflüsse und erkundet ihr Panorama an Stimmungen, Ideen und Emotionen und ihre Suche nach Authentizität.
2. Abstrakter Expressionismus (Barbara Hess)
Der Abstrakte Expressionismus betrachtet den ungegenständlichen Einsatz von Farbe als Mittel des persönlichen Ausdrucks. Die erste amerikanische Kunstbewegung, die einen weltweiten Einfluss ausübte, entstand in den 1940er-Jahren. Zu ihren Protagonisten gehörten Jackson Pollock, Philip Guston, Robert Motherwell, Mark Rothko und Willem de Kooning.
Aus dem Abstrakten Expressionismus gingen viele verschiedene Stilrichtungen hervor, aber zwei machten besonders Furore: das von de Kooning und Pollock praktizierte Action Painting und die Farbfeldmalerei, die vor allem durch Rothko berühmt wurde. Alle Abstrakten Expressionisten wollten Emotionen und Ideen durch Markierungen, Formen, Texturen, Farbschattierungen und die Art des Pinselstrichs transportieren. Sie bevorzugten großformatige Leinwände und räumten dem Zufall in der Entstehung ihrer Kunst eine wichtige Rolle ein.
Dieses Buch präsentiert Arbeiten der 20 wichtigsten Abstrakten Expressionisten und stellt die Bewegung vor, die das Zentrum der Kunstwelt von Paris nach New York verlagerte und für viele nach wie vor den Höhepunkt amerikanischer Kunst repräsentiert.
3. Expressionismus – Eine deutsche Kunstrevolution (Dietmar Elger)
Die Generation deutscher Malerinnen und Maler, die unter dem Begriff Expressionismus zusammengefasst wird, einte das Unbehagen an ihrer technikbegeisterten und fortschrittsgläubigen Zeit und der Widerwille gegen die wilhelminisch-militaristische und bürgerlich-kapitalistische Lebens- und Gesellschaftsform. Mit revolutionärem Impetus erklärten die Expressionisten jede wirklichkeitsgetreue Wiedergabe eines Motivs für überholt. Allein auf die Gefühlsregung, die es auslöste, kam es an.
Damit schrieben die Expressionisten eines der entscheidenden Kapitel der Klassischen Moderne: Sie nahmen Anleihen bei der Kunst afrikanischer Naturvölker, der russischen Volkskunst und beim Jugendstil und schockierten Publikum und Kritik mit Komplementärkontrasten, verzerrten Perspektiven, deformierten Figuren, klaustrophobischen Kompositionen, flächigen Aufträgen in leuchtenden Farben und radikaler Motivreduzierung.
Dietmar Elger, der Leiter des Gerhard Richter Archivs und Oberkustos am Albertinum der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, stellt in dieser Gesamtschau die Protagonisten und die kreativen Zentren und Nebenschauplätze des Phänomens Expressionismus vor. Er präsentiert ihre immense Vielfalt an Ausdrucksformen, die es ermöglicht, dass wir neben kraftvollen Leuchtstreifen von Wassily Kandinksy die blassen, kränklich anmutenden Farbtöne von Ernst Ludwig Kirchner finden können, die futuristischen Facetten von Franz Marc neben einer partiellen Rückkehr zu den bunten Tupfern des Impressionismus bei Emil Nolde und chaotische, albtraumhafte Großstadtszenerien neben verblüffend kolorierten Naturidyllen.
Künstler wie Beckmann, Kandinsky, Kirchner, Kokoschka, Nolde oder Schiele, einst verhöhnt und später von den Nationalsozialisten als „entartet“ gebrandmarkt, sind heute Publikumsmagneten und sorgen regelmäßig für lange Schlangen vor den Museumskassen. Elger widmet sich in seiner Darstellung aber auch heute weitgehend vergessenen Künstlerinnen und Künstlern wie Conrad Felixmüller, Ludwig Meidner und Marianne von Werefkin und zeichnet so ein fakten- und kenntnisreiches Bild eines radikalen Paradigmenwechsels in der Geschichte der modernen Kunst.
4. Postkartenbuch Expressionismus (Anaconda)
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts bewegte sich die Kunst in Deutschland und anderen Ländern in eine neue Richtung, gegen das bestehende Kunstverständnis und gegen den Impressionismus, hin zu reduzierten Motiven mit ausdrucksstarken Farben.
Gerade in Deutschland wurde der Expressionismus von Künstlern der ‚Brücke‘ und der Vereinigung ‚Der blaue Reiter‘ geprägt. Ob z. B. Ernst Ludwig Kirchner, Otto Mueller oder Franz Marc, die Künstler protestierten mit ihren Bildern und ihrem Lebensstil gegen das Bürgertum.
In diesem Buch im Postkartenformat findet man 20 ausgewählte Werke namhafter Künstler des Expressionismus.
5. Theorie des Expressionismus (Otto Best)
Reclams Bände zu den Theorien literarischer Epochen bieten zunächst eine profunde Einleitung zur Epoche selbst. Es folgen, nach Themen geordnet, Texte zeitgenössischer Akteure oder unmittelbar nachfolgender Generationen, die eine umfassende Reflexion der sich herausbildenden Epoche bieten.