Dieser Artikel stellt eine Auswahl der besten Bücher über Ornithologie vor.
1. Ornithologie für Einsteiger und Fortgeschrittene (Michael Wink)
Beobachten auch Sie gerne Vögel in der Winterzeit am Futterhäuschen? Lassen Sie sich von den unterschiedlichen Vogelgesängen im Frühling begeistern? Nehmen Sie gelegentlich an geführten Vogelexkursionen teil?
Die Beobachtung von Vögeln in der freien Natur ist zwar hierzulande noch nicht so populär wie etwa in Großbritannien, aber die Zahl der Birdwatcher und Birder nimmt ebenfalls zu.
Dieses Buch widmet sich nicht der Beschreibung einzelner Arten oder ihrer Merkmale, sondern allen faszinierenden Aspekten der Vogelbiologie.
Der erste Teil liefert allgemeine Informationen und gibt Hilfestellungen für all jene, die in das Hobby „Vogelbeobachtung“ einsteigen möchten. Für den erfahrenen Vogelbeobachter liefert der zweite Teil des Buches die Grundlagen der wissenschaftlichen Ornithologie.
Evolution und Systematik der Vögel, Anatomie und Physiologie, Ernährung, Entwicklung, Verhalten, Zug und Orientierung, Bestandsveränderungen, Neozoen, Gefahren durch Fressfeinde und Krankheiten sowie Vogelschutz werden kurz und prägnant dargestellt.
Der Leser lernt die verschiedenen Methoden und Hilfsmittel der Vogelforschung, wie Fernglas, Spektiv, die DNA-Analyse, GPS, Satellitensender, GPS-Sender und Geolokatoren kennen.
Eine Vielzahl exzellenter Fotos vieler europäischer Vogelarten und anschauliche Grafiken verleihen diesem Buch einen besonderen Reiz. Für den Einsteiger sollen sie als Orientierungshilfe dienen. Studierenden und Dozenten der Biologie zeigt das Buch, dass Vogelbeobachtung und moderne naturwissenschaftliche Fragestellungen sich keineswegs ausschließen.
Michael Wink studierte Biologie und Chemie an der Universität Bonn und ist seit 1989 Professor für Pharmazeutische Biologie und Direktor am Institut für Pharmazie und Molekulare Biotechnologie der Universität Heidelberg. Zu seinen Interessensschwerpunkten zählt neben Biotechnologie, Arzneipflanzen und Evolutionsforschung die Ornithologie.
Er hat bereits mehrere Vogelatlanten veröffentlicht und forscht über die molekulare Systematik und Phylogenie der Vögel. Er ist Editor der Zeitschriften Diversity, PeerJ, Open Ornithology und Journal of Ornithology und Regionalkoordinator bei Ornitho.
2. Der Ruf der Kraniche – Expeditionen in eine geheimnisvolle Welt (Bernhard Weßling)
Kraniche sind rätselhafte Vögel. Nur wenige wissen etwas über diese grazilen Tänzer der Lüfte. Der renommierte Naturforscher Bernhard Weßling nimmt uns mit auf spannende Expeditionen in ihre verborgene Welt und geht den Mythen um die Vögel des Glücks auf den Grund.
Mithilfe einer eigens entwickelten Methode hat der Kranichexperte ihr Verhalten erforscht und Teile ihrer Sprache entschlüsselt. Eindrucksvoll bebildert und ganz nah an der Natur erzählt, legt er seine Erkenntnisse über ihre Anpassungs- und Problemlösungsfähigkeit, ihr Einfühlungsvermögen und ihren manchmal eigenwilligen Charakter dar.
Seine Beobachtungen lassen uns tief in die Lebensweise und das Bewusstsein der Kraniche eintauchen und zeigen uns die erstaunlichen Gemeinsamkeiten zwischen Mensch und Tier. Ein verblüffendes Werk über Entdeckergeist, Demut und Achtung vor der Natur im Sinne eines Alexander von Humboldt.
Bernhard Weßling, Jahrgang 1951, ist promovierter Chemiker und erfolgreicher Unternehmer. Schon als Jugendlicher fühlte er sich von der Natur angezogen. Vor über 30 Jahren begann er im Duvenstedter und Hansdorfer Brook am Nordrand von Hamburg mit der Beobachtung von Kranichen und organisierte dort mehrere Jahre den Kranichschutz.
Durch seine Forschungen gilt er längst als international gefragter Kranichexperte und war am bisher größten und komplexesten Auswilderungsprojekt der extrem bedrohten Schreikraniche in Nordamerika beteiligt.
3. Die Vogel-WG – Die Heinroths, ihre 1000 Vögel und die Anfänge der Verhaltensforschung (Karl Schulze-Hagen, Gabriele Kaiser)
Eine Etagenwohnung mitten in Berlin. In jedem Zimmer Vögel. Eine Nachtschwalbe brütet auf dem Teppich, ein Specht hackt Löcher in den Schrank, ein Mauersegler kreist durchs Wohnzimmer. Ein reales Szenario. Es liegt 100 Jahre zurück.
Dieses Buch erzählt die Lebensgeschichte des Naturforscher-Paares Heinroth, das in seiner Wohnung fast 1.000 Vögel aufzog. Mit subtilem Sinn für Komik beschreiben die Heinroths ihre Beobachtungen und bringen dem Leser heimische Vogelarten damit ungewöhnlich nahe. Begleitet werden die kuriosen wie lehrreichen Beschreibungen von ihren besten Aufnahmen, die erst kürzlich wiederentdeckt wurden.
Oskar Heinroth und seine ebenso passionierte Frau Magdalene gelten als Begründer der Verhaltensforschung. Über 30 Jahre lang zogen sie in ihrer Wohnung aus den Eiern, die sie selbst gesucht hatten oder überreicht bekamen, heimische Vögel auf, beobachteten ihre Verhaltensweisen und dokumentierten sie in Text und Bildern.
Für Naturkundler des frühen 20. Jahrhunderts war ein Besuch in der Vogelwohnung der Heinroths das „Non plus ultra“. Heute sind diese beiden Forscher fast vergessen. Neben der Lebensgeschichte des Forscherpaares enthält das Buch die Beschreibungen von über 100 heimischen Vogelarten von Amsel bis Ziegenmelker. Das historische Bildmaterial wird ergänzt durch Originaltexte und Zitate.
So beschreibt diese unterhaltsame Naturkunde nicht nur das spannende und skurrile Leben des engagierten Forscher-Ehepaares Heinroth und ihre wissenschaftliche Leistung, sondern ist zugleich ein historisches Zeitdokument, das zum Nachdenken über das schleichende Verschwinden der Vögel.
Der Arzt und Biologe Dr. Karl Schulze-Hagen führt ein Doppelleben. Im Alltag kümmert er sich um Schwangere in einer Gemeinschaftspraxis, in der Freizeit untersuchte er viele Jahre die Fortpflanzung von Singvögeln. Aus Zeitmangel forscht er inzwischen über die Geschichte der Ornithologie, denn das geht auch abends nach der Berufsarbeit. Die unter Vogelkundlern nicht seltenen exzentrischen und passionierten Persönlichkeiten haben es ihm besonders angetan. Als Paradebeispiel hierfür können die – fast in Vergessenheit geratenen – Heinroths und ihre Leistungen gelten. Das Resultat seiner vielfältigen Studien sind über 80 Publikationen und fünf Bücher, darunter zwei, die zum „Best Bird Book of the Year“ in Großbritannien gewählt wurden.
Dr. Gabriele Kaiser hat Bibliothekswissenschaft und Geschichte studiert und ist wissenschaftliche Mitarbeiterin der Handschriftenabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin. Sie promovierte und arbeitet zu historischen Handschriften Deutschlands, der Schweiz und Australiens, u.a. über den Arzt, Alchimisten und Buchdrucker Leonhard Thurneysser zum Thurn. Zuletzt veröffentlichte sie mit Diethelm Eikermann mit Die Pest in Berlin 1576 eine wiederentdeckte Pestschrift. Zudem kuratiert sie historisch-naturwissenschaftliche Ausstellungen, darunter über den Zoologen und Berliner Tierpark-Direktor Heinrich Dathe. Derzeit arbeitet sie über naturkundliche Expeditionen im frühen 20. Jahrhundert.
4. Ornis – Das Leben der Vögel (Josef H. Reichholf)
„Ornis“ meint die Vogelwelt, aber auch „die Ornis“ selbst, die Ornithologen. Einige wenige, die als Ornis beginnen, schaffen es sogar, ihr Hobby zum Beruf zu machen. Wie der Autor. Ornis vermittelt seine ungebrochene Begeisterung für die Vögel. Das Buch zeigt, was sie sind und warum sie so erfolgreich wurden. Aber auch, wo die Probleme liegen – bei uns und global.
Ornithologen dringen in die letzten unerforschten Winkel der Erde vor. Sie jagen nach Seltenheiten, üben sich in schwierigsten Ferndiagnosen und wissen oft besser Bescheid über die Vorgänge in der Natur als die dafür zuständigen Behörden.
Was macht Vögel so faszinierend? Was sie können, das schaffen oder übertreffen wir nur mit aufwändigen technischen Hilfsmitteln. Manche Vögel prunken in schönstem Gefieder, andere singen phantastisch. Viele zieht es in die Großstädte. Die Vögel begeistern uns.
Gegenwärtig gibt es rund 10.000 verschiedene Vogelarten. Einige Hundert Arten gibt es nicht mehr. Sie sind in den letzten Jahrhunderten ausgestorben. Etwa 1200 Vogelarten sind derzeit vom Aussterben bedroht. Es liegt in unserer Hand, ob sie überleben oder für immer verschwinden. Die Bemühungen, sie zu erhalten, werden am ehesten Erfolg haben, wenn die Lebensweisen der betreffenden Arten, ihre Ansprüche an die Umwelt, in der sie leben, gut genug bekannt sind. Dazu möchte dieses Buch einen Beitrag leisten.
Prof. Dr. Josef H. Reichholf, 1945 in Niederbayern geboren, Evolutionsbiologe, war bis April 2010 Leiter der Wirbeltierabteilung der Zoologischen Staatssammlung München und Professor für Ökologie und Naturschutz an der Technischen Universität München. Er gilt als einer der prominentesten deutschen Naturwissenschaftler, ist Träger zahlreicher Auszeichnungen und Bestsellerautor.
5. Der Kosmos Vogelführer (Lars Svensson, Killian Mullarney, Dan Zetterström)
Der Kosmos-Vogelführer ist das umfassendste Bestimmungsbuch aller Arten Europas, Nordafrikas und Vorderasiens. 900 Vogelarten – Brutvögel, Durchzügler, Ausnahmeerscheinungen, eingebürgerte Arten – auf über 4.000 Farbzeichnungen mit den verschiedenen Kleidern, Unterarten und Geschlechtern.
Erklärungen im Bild verweisen auf wichtige Merkmale und erleichtern die Orientierung. Detaillierte Texte beschreiben Größe, Lebensraum, Kennzeichen, Verbreitung und Stimme.
Umfangreiche Veränderungen aufgrund neuster Forschungen bei Sturmtauchern, Greifvögeln, Möwen, Tauben, Eulen, Drosseln, Zweigsängern und Würgern werden erläutert.
Aktuelle Verbreitungskarten mit Brut- und Überwinterungsgebieten, Zugrouten runden das Standardwerk von den führenden Ornithologen und Vogelzeichnern der Welt ab.